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Aktuelle Studien bestätigen: Omega-3-Versorgung mangelhaft

Michael Wäger Michael Wäger
von Michael Wäger, BSc, MSc
am 28.05.2020
Aktuelle Studien bestätigen: Omega-3-Versorgung mangelhaft Aktuelle Studien bestätigen: Omega-3-Versorgung mangelhaft

Fett ist nicht gleich Fett. Vielmehr sind die Qualität, Zusammensetzung und das Verhältnis der aufgenommenen Fettsäuren entscheidend.

Ein besonderer Fokus liegt auf den beiden essenziellen Omega-3-Fettsäuren DHA* und EPA**, die hauptsächlich in fettreichen Kaltwasserfischen vorkommen – unser Körper benötigt diese Fettsäuren nicht zuletzt, um im Organismus so einiges in Schuss zu halten. Doch gerade an DHA, EPA sowie an der in bestimmten Pflanzenölen vorkommenden Omega-3-Variante ALA*** mangelt es in unserer Ernährung häufig – eine Beobachtung, die zwei aktuelle Studien bestätigen.

Eine gute Omega-3-Versorgung ist in jeder Lebenslage gefragt: Lange vor der Geburt bis ins hohe Alter spielen DHA und EPA für unsere Vitalität eine entscheidende Rolle. Sie unterstützen die normale Herzfunktion und tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks und gesunden Triglycerid-Spiegels bei. DHA unterstützt zudem den Erhalt der normalen Sehkraft und Gehirnfunktion. Schon im Mutterleib und während der Stillzeit profitieren die Jüngsten von einer guten DHA-Versorgung der Mutter, da sie die normale Gehirn- und Augenentwicklung von Fötus und Stillkind unterstützt.

Doch wie ist es in der Praxis um die Omega-3-Versorgung bestellt? Dieser Frage gingen französische Wissenschaftler nach. Unter Verwendung der jüngsten französischen Verzehrsdaten durchleuchteten sie die Fettzufuhr von 28 schwangeren und stillenden Französinnen und verglich diese mit jener von 742 Nichtschwangeren im gebärfähigen Alter. Es zeigte sich, dass keine der Schwangeren und Stillenden die empfohlene tägliche Omega-3-Aufnahme erreichte, wobei einige die empfohlene Tagesdosis gar um das Vier- (ALA) bis Zehnfache (DHA) unterschritten. Ein ähnliches Bild ergab die nichtschwangere Vergleichsgruppe.

Spannende Ergebnisse brachte eine zweite Studie zutage. Auch hierfür wurden die Daten der französischen Verzehrstudie herangezogen – dieses Mal jedoch von Kindern und Jugendlichen. Lag die Gesamtfett- und Omega-6-Zufuhr noch nahe den empfohlenen Werten, zeigte sich bei EPA, DHA und der pflanzlichen ALA ein anderes Bild: 80 % der 3- bis 10-Jährigen und bis zu 90 % der 11- bis 17-Jährigen nahmen zu geringe Mengen an diesen essenziellen Fettsäuren zu sich.

Omega-3-Mangel zu Herzen nehmen

Die gute Nachricht: Omega-3-Fettsäuren lassen sich genüsslich tanken! EPA und DHA kommen in nennenswerten Mengen in fettreichen Kaltwasserfischen wie Makrele, Hering oder Forelle vor. Da Fisch nicht jedermanns Sache ist, kann auch zu Nüssen, Samen sowie bestimmten Pflanzenölen – wie Leinöl, Hanföl oder Leindotteröl – gegriffen werden. Diese sind natürliche Lieferanten der pflanzlichen Omega-3-Fettsäure ALA, die im Körper zu einem geringen Teil in EPA bzw. DHA umgewandelt werden kann. Neben der Ernährung stellen auch hochwertige Omega-3-Präparate eine zusätzliche Option zum leichteren Erreichen der Empfehlungen dar.

(Jänner 2019 / März 2019)

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* DHA: Docosahexaensäure
** EPA: Eicosapentaensäure
*** ALA: Alpha-Linolensäure

Referenz:

Guesnet, P. et al. 2019. Inadequate daily intakes of n-3 polyunsaturated fatty acids (PUFA) in the general French population of children (3–10 years) and adolescents (11–17 years): the INCA2 survey. Eur J Nutr. 58(2):895–903.

Tressou, J. et al. 2019. Very low inadequate dietary intakes of essential n-3 polyunsaturated fatty acids (PUFA) in pregnant and lactating French women: The INCA2 survey. Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. 140:3–10.

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